So sieht ein Comeback aus: Nachdem Snapchat in den letzten Jahren von Instagram und TikTok kopiert und dann abgehängt wurde, holt das Soziale Netzwerk nun wieder ordentlich auf. Woran das liegt, welche User die App nutzen und mit welchen Werbeformaten man sie am besten erreicht – ein Überblick.
WAS IST SNAPCHAT
Auch wenn Snapchat im Oktober 2020 global auf mehr als 249 Millionen aktiv User angewachsen ist, zahlt es sich aus, das Netzwerk kurz vorzustellen. Vor allem, weil der Dienst nach wie vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen voll im Trend liegt. Ungewöhnlich für Internetservices ist auch der hohe Anteil weiblicher Nutzer. Sie stellen bei Snapchat global 60 Prozent der Nutzerbasis dar. Was die Jugendlichen an Snapchat besonders schätzen, ist die Intimität. Denn während Instagram bereits von älteren Nutzern, neugierigen Eltern und Werbungtreibenden intensiv genutzt wird, sind sie bei dem Snapchat weitestgehend unter sich. Eine Tatsache, die das Netzwerk in den USA sogar zur beliebtesten Anwendung der Jugendlichen gemacht hat. Aber auch in Europa, wo der Dienst 72 Millionen User verzeichnet, tummeln sich vor allem Jugendliche auf der App.
WAS SNAPCHAT BIETET
Was sie abgesehen vom elternfreien Raum begeistert? Ein paar Eckdaten geben Aufschluss. Auf Snapchat können registrierte User vorwiegend Bilder und Videoclips posten, diese versenden oder Stories erstellen. Und wichtig: Alle Inhalte sind nur für 24 Stunden sichtbar. Verschickt man an Einzelpersonen sogenannte Snaps, dann lassen sich diese maximal zweimal öffnen. Danach werden sie von den Servern unwiderruflich gelöscht. Wer nun Parallelen zu Instragram und Facebook erkennt, darf sich nicht wundern. Hat doch Marc Zuckerburg das Story-Format schlichtweg kopiert und Milliarden Menschen zugänglich gemacht. Nur mit dem Unterschied, dass die Stories öfter angesehen werden können.
Dabei gilt grundsätzlich: Ads sind maximal 10 Sekunden lang. Daher sollten Werber ihre Message auf den Punkt bringen können. Nur so fügt sich die Snapchat-Werbung nahtlos in den User-Content ein. Störend wirken die Botschaften insgesamt kaum, da sie in den Discover-Kanälen oder zwischen einzelnen Storys platziert werden.
Doch zurück zu Snapchat. Die Plattform ist auf schnelllebige, kompakte Formate ausgerichtet. Etwa 86% der User sind unter 34 Jahre jung, vorwiegend in der Altersgruppe 18 bis 24. Wer sie erreichen und sich auf den schnellen Takt des Netzwerks will, kann verschiedene Möglichkeiten nutzen.
WERBEFORMATE AUF SNAPCHAT
Also Werbeplattform bietet sich Snapchat nicht zuletzt aufgrund der hohen Nutzungsraten an. Im Durchschnitt verwenden Snapchatter die App nämlich mehr als 20 Mal am Tag. Sie verbringen durchschnittlich 30 Minuten mit dem Erstellen von Content. Insgesamt werden mehr als 3 Milliarden Schnappschüsse täglich produziert. Um die Userexperience des Netzwerks nicht zu stören, wurden diverse smarte Werbeformen entwickelt:
SNAP ADS
Bei Snap Ads handelt es sich um Vollbild-Videos oder Bilder, die zwischen den Snaps der User platziert werden. Die maximal zehn-sekündigen Videos werden mit einem Swipe-up versehen, um den User auf die gewünschte Zielseite zu lenken. Die Werbeinhalte können vom User allerdings übersprungen werden und stellen somit kein störendes Element dar.
SPONSORED GEOFILTERS
Ein gesponserter Geofilter ist eine grafische Überlagerung, die Snapchatter auf ihren Snaps platzieren, um so mit ihrer Lieblingsmarke interagieren können. Zum Einsatz kommen die Filter, wenn ein Snap an einem bestimmten Ort erstellt wird. So kann zum Beispiel ein regionaler Händler oder ein Lokal für seine Kunden Filter bereitstellen. Sie sind relativ einfach herzustellen und erfordern kein umfangreiches Werbebudget. Die benutzerdefinierten Snapchat-Filter eignen sich daher hervorragend zum Aufbau eines Markenwerts oder für Produktwerbungen wie Filme, Veranstaltungen oder ähnliches. Geofilter sind also ideal, um die Beziehung zu einer Marke zu vertiefen.
Tipp: Geofilter zeigen lokale Plätze, das Wetter etc. an. So passen sie ideal zu regionalen Kampagnen.
SPONSORED LENSES
Mit „Sponsored Lenses“ können Benutzer ihre eigenen Selfies und Bilder verändern. Ein wesentliches Merkmal der Plattform, denn User wollen auf Snapchat Unterhaltung und Spaß. Marketer können ihrer Zielgruppe eigene Filter und Linsen zur Verfügung, um ihr ganz individuelles Markenimage zu transportieren. Neuerdings stehen auch sogenannte Snappables zur Verfügung. Das sind Linsen, in denen die User mit ihren Freunden mittels Augmented Reality spielen können. Die Spiele werden mittels Berührung, Bewegung und sogar mit Gesichtsausdrücken gesteuert und auch sie können gesponsert werden.